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09.07.2006

Shelley Berlowitz — Israel und Palästina

Geschichte eines scheiternden Dialogs

Geschichte eines scheiternden Dialogs

Was geschieht, wenn Opfer der Shoa und Opfer der Vertreibung über das Trennende hinweg zu kommunizieren versuchen? Was geschieht, wenn der Versuch, die Geschichte des Anderen anzuerkennen, zugleich zur Konfrontation mit der eigenen Täterschaft wird? Der Dialog zwischen Israelis und Palästinensern – auch derer, die dazu bereit sind – scheitert an konkreter und nicht nur abstrakter Feindschaft und an konträren Motivationen. „Israelis wollen gut schlafen können, Araber wollen über die Besetzung reden, Israels sehnen sich nach Frieden, Araber sehnen sich nach der Anerkennung ihrer Verletzungen“. Der Beitrag diskutiert Voraussetzungen des Dialogs – politische Gleichheit, Abbau sozialer Asymmetrien, gegenseitiges Wissen über die Geschichte und Lebensrealität der Anderen – , der unter den Bedingungen beidseitiger Versteinerung, der Berührungslosigkeit der Perspektiven, der Fremdheit der Lebenswelten und Wissenshorizonte aussichtslos erscheint.

Shelley Berlowitz, geb. in Tel Aviv, aufgewachsen in Israel und der Schweiz. Aufbau und Leitung des feministischen Bildungshauses „Villa Kassandra“, CH. Projektleiterin des Büros für Gleichstellung, Projektarbeit in der Aids-Hilfe, Dozentin für Soziologie an der Krankenpflegeschule „Südhalde“, Zürich. Geschichts-Studium an der Universität Konstanz. Promotionsprojekt Universität Basel: „Kollektive Gedächtnisse im Dialog“.